Tiere haben Hochkonjunktur im Coaching-Gewerbe. „Pah, Streicheln für gestresste Manager“, denken Sie? Nun, wir mussten unsere Vorurteile bald ablegen und gewannen eine wertvolle Erkenntnis über uns und unser Unternehmen.
Lesen Sie doch mal in unseren Blog rein – allzu haarig wird es nicht 😉
Das Schweizer Paar lernten wir beim Polo kennen. Sie waren uns auf Anhieb sympathisch und so kamen wir ins Gespräch. Als das Thema zum Beruflichen wechselte, stellte sich heraus, dass die beiden eine Ausbildung zum pferdeunterstützten Coach anbieten.
„Aha“, dachte Jochen, „Ponystreicheln für gestresste Manager …“
Die Verbindung zwischen den Pferden – seinem Hobby – und Coaching interessierte ihn aber doch irgendwie. Also besuchte er die Pferdecoachs in der Schweiz, um mehr zu erfahren.
Der Coach gab ihm die Aufgabe, ein Pferd ohne Hilfsmittel im Round-Pen Runden laufen zu lassen. Das ist mit ein wenig Pferdeerfahrung leicht und klappte sofort. Dann kam ein zweites Pferd dazu, das in die entgegengesetzte Richtung laufen sollte. Das ist deutlich schwerer klappte aber nach ein paar Ansätzen tatsächlich. Aber dann kam immer wieder der Herdentrieb durch und ein Pferd begann, dem anderen hinterherzulaufen.
Der Aha-Effekt
Jochen setzte immer wieder an, bis der Coach ihn fragte: „Warum machst du immer weiter? Du hast die Aufgabe doch erfüllt!“ Bam, das saß!
Das stimmte: Die Pferde waren jeweils für zwei bis drei Runden entgegengesetzt gelaufen. Jochen hatte jedoch wie selbstverständlich versucht, sie immer weiter so laufen zu lassen.
Er musste zugeben: Der Coach hatte recht. Warum aber hatte sich Jochen so in die Aufgabe festgebissen? Warum war er nicht zufrieden und wollte unbedingt mehr erreichen als gefordert? Darüber hat er in den letzten Tagen noch häufiger nachgedacht.
Es war ihm vorher gar nicht so explizit bewusst gewesen, aber dieser unbedingte Wille, eine Aufgabe zu Ende zu bringen, scheint tief in seiner Persönlichkeit verankert. Jochen ist seither begeistert oder viel mehr fasziniert, wie schnell diese kleine Übung hilft sich selbst zu reflektieren und Verhaltensmuster zu erkennen. Der Transfer in den beruflichen oder privaten Alltag gelingt dabei mühelos. Findet sich doch das Streben nach Spitzenleistung auch nicht zufällig in den Grundwerten unseres Unternehmens wieder.
Interessant!
Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps. Oder?
In den Tagen danach haben wir noch weiter über diese Erfahrung diskutiert. Jochen hatte vorher Zweifel gehabt, ob es wirklich gut wäre, ein beruflich ausgerichtetes Coaching mit seinem Hobby, den Pferden zu verbinden. Selbst wenn der Job noch so viel Spaß macht, Ärger und Frust kann es immer wieder geben und das Hobby soll schließlich eine Auszeit bleiben. Wer den Jobfrust mit ins Hobby nimmt, könnte sich in einen Teufelskreis begeben. Eine strikte Trennung von Beruf und Hobby würde andererseits unserem Konzept des Work-Life-Blendings widersprechen.
Simone ist es beispielweise wichtig, im Beruf auch mal über das Private zu sprechen oder mit Freunden über das Berufliche. Eine strikte Trennung käme einer Persönlichkeitsspaltung gleich. Jochen ist in jedem Fall angezündet, was das Coaching von Managern mit Pferden angeht.
Tja, und deshalb möchte er jetzt tatsächlich die Ausbildung zum pferdeunterstützten Coach machen. Wer weiß, vielleicht ergibt sich ja auch für Sie bald eine Gelegenheit, Beruf und Hobby zu verbinden, indem wir unser Trainings- und Beratungsangebot um pferdegestütztes Coaching für Fach- und Führungskräfte erweitern. Wir werden berichten und sind gespannt auf Ihre Erfahrungen.