In der Politik geht’s ja allenthalben um Gleichheit …

Gleichheit von Mann und Frau, die Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, gleiches Grundgehalt für alle usw. Ob Gleichstellung in allen gesellschaftlichen Bereichen Sinn macht, sei mal dahin gestellt.

In Unternehmen jedoch funktioniert dieses Prinzip eher nicht. Da müssen Sie eher Ungleichheit herstellen. Warum das so ist und welche Vorteile das hat, diskutieren wir hier…

„Entwickeln Sie eine einheitliche Personalpolitik für alle Mitarbeiter. Das spart Zeit und Geld. Und Individualität wird ohnehin überschätzt.“

Das können Sie als Tipp Nr. 8 in der „Anleitung zur Demotivation“ lesen. Der ironische Tipp macht im Umkehrschluss durchaus Sinn, finden wir, erklärt aber noch nicht, warum Ungleichheit im Unternehmen so wichtig ist und wie Sie sie auf positive Weise umsetzen können.

 

Über einen Kamm geschoren

Sie können es ja mal gedanklich durchspielen, wohin ein Alle-gleich-Credo führt: Wenn alle Mitarbeiter einer Hierarchieebene das gleiche Gehalt bekommen, wird es der eine gar nicht fassen können, was für ein bombastisches Gehalt er bekommt, und der andere wird unzufrieden sein, weil er das Gefühl hat sich deutlich unter Wert zu verkaufen.

Bei den Aufgaben sieht es ähnlich aus. Haben alle das gleiche Aufgabenpensum, wird der eine völlig überlastet sein, während der andere die Arbeit mit links erledigt und dann Däumchen dreht.

Wer Gleichheit zum Prinzip macht, muss eben letztlich den kleinsten gemeinsamen Nenner suchen und das bedeutet immer ein niedriges Leistungsniveau.

 

Ungleichheit belebt das Unternehmen

Wir finden es gar nicht weiter schlimm, wenn unsere Mitarbeiter unterschiedlich leistungsfähig sind. Natürlich resultiert daraus fairerweise auch eine unterschiedliche Vergütung. Die Angst mancher Führungskräfte, dass solche Ungleichheiten von Mitarbeitern als Argument genutzt werden könnten, für sich persönliche Vorteile herauszuschlagen, halten wir jedoch für unbegründet. Solange Sie mit Ihren Mitarbeitern im offenen Gespräch darüber bleiben, ist das unserer Erfahrung nach kein Problem.

Im Prinzip geht es ja darum, für jeden das optimale Leistungs-Vergütungs-Verhältnis zu finden und jeden optimal zu fördern – z.B. über geeignete Fortbildungen, eine freie Pausengestaltung usw. – und zu fordern – durch einen individuellen Aufgabenmix, das Anforderungsspektrum die Auslastung usw.

„Individuelle Lösungen“ klingt immer nach einem Mehraufwand, gegenüber der Pauschalregelung. Das lohnt sich aber, denn die Mitarbeiter sind dadurch zufriedener, motivierter und leistungsfähiger.

 

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Link im Text: http://www.humanresourcesmanager.de/ressorts/artikel/anleitung-zur-demotivation-1818024828