Ein neu gegründetes Unternehmen, ein Gründer mit viel Herzblut, die Firma entwickelt sich prächtig, der Terminkalender ist randvoll und dann? Jeder Tag hat nunmal nur 24 Stunden.

Wie Ihnen trotzdem weiteres Wachstum gelingt und welche Grundrechenart Sie von Mc Donald’s lernen können, lesen Sie in unserem aktuellen Blogbeitrag…

 

Wer in den 40ern ein Training bei Dale Carnegie buchte, wollte den Vater aller Coaches und Trainer erleben – nicht einen von ihm geschulten Mitarbeiter. Der Mann war die Marke, die Marke war der Mann.

Ein Manko, das generell bei Dienstleistungen besteht: Die Geschäftsmodell bzw. das Qualitätserleben der Kunden sind nur schwer von der Person zu lösen. Das macht vor allem dann Probleme, wenn der Unternehmer an seine Grenzen stößt. Sei es gesundheitlich oder der randvolle Terminkalender – irgendwann ist der Zenit der Multiplikation und entsprechend auch des Umsatzes erreicht.

 

Frühzeitig an die Grenzen des Geschäftsmodells denken

Sie tun also gut daran, schon bei der Gründung Ihres Unternehmens an die spätere Abkopplung des Geschäftsmodells von Ihrer Person zu denken. Denn wenn Sie zu Beginn Ihrer Tätigkeit Standards setzen, die Sie nicht endlos vervielfältigen können, wird es schwer, den Erfolg Ihrer Firma fortzuführen. Warum? Weil Ihre Kunden sich daran gewöhnen und diese Erwartungshaltung äußerst schwer zurückschrauben.

Wie leicht Unternehmer mit ihrer anfänglichen Start-up-Euphorie am Ziel vorbeischießen können, zeigt das Beispiel eines Bekannten von uns: Er bot bei seinen ersten Seminare frisch gepressten Orangensaft an. Alle waren begeistert vom tollen Service. Doch als die Kurse zahlreicher und größer wurden, konnte er das nicht mehr leisten. Ein winziges Detail, das aber deutlich macht, was wir meinen.

Sicher wird das Wachstum der Firma in der Anfangsphase gerade davon beflügelt, dass der Unternehmer mit Herzblut an seiner Idee und seinen Produkten arbeitet. Doch irgendwann kommt die Leistungsgrenze und dann wäre es gut, wenn schon eine Lösung für Zukunft bereitsteht.

 

Standards für mehr Wachstum schaffen

Die zentrale Frage ist dabei: Wie kann ein Unternehmen weiter gesund wachsen, ohne dass die Umsatzsteigerung ausschließlich am Unternehmer hängt?

Nach unserer Erfahrung ist es notwendig, Standards zu schaffen, die unbegrenzt multiplizierbar und auf die Mitarbeiter übertragbar sind. Das Herzblut eines Unternehmensgründers werden die Mitarbeiter sicher nie bekommen. Dennoch kann der Unternehmer klar kommunizieren, welchen Anspruch er an das Qualitätserleben und die Kundenorientierung hat. Die Mitarbeiter und Führungskräfte können geschult werden und verinnerlichen, worauf es ankommt.

Wenn den Mitarbeitern bewusst ist, was der USP ist, welche Traditionen und Werte das Unternehmen ausmachen, können Sie diese auch übernehmen und die Kunden mit dem selben Qualitätserlebnis überzeugen.

 

Mehr Freiraum für Weiterentwicklung

Vielleicht geht es Ihnen wie den Mc Donald’s-Brüdern, die die ersten zwei Fast-Food-Restaurants in San Bernardino gründeten. Sie kamen darüber jedoch nicht hinaus. Erst als Ray Krock das Geschäftsmodell übernahm und multiplizierbare Standards einführte, hob das Konzept ab – mit den bekannten weltweiten Folgen für die Essgewohnheiten der Menschen.

Es ist sicher keine leichte Aufgabe, wenn Sie als Unternehmer Standards einführen und Ihr „Baby“ so nach und nach Ihren Mitarbeitern übergeben. Das kennen wir auch. Aber sehen Sie es mal so: Wenn Ihre Mitarbeiter die Kunden in Ihrem Sinne versorgen, verschafft Ihnen das mehr Freiraum für die Weiterentwicklung der Firma.

Trauen Sie sich also schon bei der Gründung, über das Abkoppeln des Geschäftsmodells von Ihrer Person nachzudenken. Definieren Sie Standards und markentypischen Qualitätsmerkmale, die auch Ihre Mitarbeiter zur Zufriedenheit Ihrer Kunden umsetzen können.

Sie müssen die Standardisierung natürlich nicht gleich so weit treiben, wie bei Mc Donald’s. Ganz ohne werden Sie allerdings auch nicht auskommen.