Wer hat es hinsichtlich der Entwicklung von neuen Technologien mehr drauf – Daimler oder Tesla? Wie kann das deutsche Unternehmen mit den innovativen US-Amerikanern mithalten? Wird Tesla das neue Aushängeschild für Erfolg in der Automobilbranche oder wird Daimler auch weiterhin die Nase vorn haben?
Fragen über Fragen, die uns in letzter Zeit durch den Kopf geistern.
Dabei steht eine Kernfrage im Fokus: Braucht ein Unternehmen für Erfolg einen detaillierten Entwicklungsplan oder doch lieber eine ordentliche Portion Spontanität?
Keine Antwort aus der Kristallkugel
Für Daimler-Chef Dieter Zetsche ist der Sachverhalt klar: „Wir stellen uns auf die Dinge ein, wenn wir sie kennen.“
In unseren Augen eine ausgezeichnete Einstellung. Denn selbstverständlich kennt jeder Unternehmer seinen jeweiligen Markt aus dem Effeff und hat gewisse Vorstellungen von der Zukunft, doch sich auf unbestimmte Sachverhalte vorzubereiten, aussichtslos. Veränderungen durch eine politische Entwicklung beispielsweise. In Zeiten von Trump, Brexit und Wahlen weiß nicht einmal eine Wahrsagerin, was übermorgen passiert.
Demnach sind strikte Planungen in der Entwicklung hinfällig. Denn je detaillierter ein Plan ist, desto weiter geht er an der Realität vorbei.
Das heißt natürlich nicht, dass Sie ab jetzt gar nichts mehr planen sollen. Denn wenn Sie ohne Struktur im daily business agieren, können Sie natürlich auch nur schlecht auf spontane Störfeuer eingehen. Ergo: Nur wenn Sie Ihr Alltagsgeschäft im Griff haben, gelingt ein flexibles Feuerlöschen im Handumdrehen.
Unnötiger Schnickschnack? Nein danke.
Und genau das haben deutsche Automobilhersteller durch die Bank weg verinnerlicht. Egal ob BMW, Mercedes oder Porsche – Sie alle sind konkurrenz- und wettbewerbsfähig. Ganz ohne gefühlt wöchentlich wechselnde Innovationshammer hervorzubringen, wie das bei Tesla der Fall ist.
Denn eine einzigartige Entwicklung hin oder her, Tesla ist immer noch ein sehr kleiner Laden. Dass das Unternehmen aufgekauft wird, absolut denkbar. Schließlich möchte nicht jeder nach 450 Kilometer sich einen Supermarkt-Parkplatz suchen müssen, um sein Auto 20 Minuten an den Strom zu hängen. Da bleiben wir lieber den Autos mit dem Stern treu, denn unnötiger Schnickschnack brauchen wir gar nicht.
Stolz allein bringt noch lange kein Geld
Dass es noch mehr Kunden wie uns gibt, hat auch Dieter Zetsche und Daimler erkannt. Aus diesem Grund stellt sich das Unternehmen in der Entwicklung nur auf Sachverhalte ein, wenn die Zeit auch reif dafür ist.
Schließlich kostet in diesem Zusammenhang Voreiligkeit unterm Strich nur Geld. Denn was will der Markt oder die Politik mit einer Entwicklung, wenn die Kundennachfrage noch gar nicht vorhanden ist? Sorry, aber nur weil der Entwickler mächtig stolz auf sein Geschaffenes ist, bringt das einem Unternehmen noch lange keine Millionen ein.
Selbstverständlich ist eine Entwicklung zu verschlafen auch nicht sehr förderlich. Sie wissen schon, der frühe Vogel und so. Aber zu früh ist eben auch der falsche Zeitpunkt. Sie brauchen also eine gesunde Mischung aus Plan und Spontanität, dann klappt es auch mit der erfolgreichen Entwicklung.
Oder wie sehen Sie das?