Schnell mit dem Geschäftstelefon Privates klären, nebenher am Firmencomputer nach dem nächsten Urlaub recherchieren und später noch Unterlagen für die Jahreshauptversammlung des Sportvereins ausdrucken.

Sie merken worauf wir hinaus wollen: Persönliche Angelegenheit nicht nur während der Arbeitszeit erledigen, sondern auch noch auf Kosten des Geschäfts.

In vielen Augen ist solch ein Verhalten eine Lappalie, aber nicht für alle …

 

Für manche nichts, für andere Diebstahl

Das stellten wir fest, als ein befreundeter Unternehmer uns eine solche Situation schilderte. „Ich will da jetzt keine große Sache draus machen, ihr kennt mich ja. Aber ich kann auch nicht verleugnen, dass die Situation mich aufgeregt hat!“ Er hatte mitbekommen, dass eine seiner Mitarbeiterinnen in der Mittagspause private Sachen auf Geschäftskosten erledigt hatte. Dinge recherchiert, eingescannt, gedruckt, gebunden. Alles mit Firmenequipment.

Einerseits mag dieses Verhalten nach keiner großen Sache aussehen, andererseits ist es das aber doch!

Jedenfalls ist solch eine Begebenheit arbeitsrechtlich eindeutig: Sie ist unzulässig, gar Diebstahl. Nun gut, das findet auch der Unternehmer übertrieben. Und wir auch.

 

Work-Life-Balance auch im Büro

Dass Mitarbeiter in der Pause auch mal privat etwas am Rechner tun, finden wir völlig okay. Schließlich sind wir keine Verfechter der strikten Trennung von Arbeit und Freizeit. Und auch wir erledigen mal „Privatkram“ im Büro – verplempern ein bisschen Zeit auf Facebook oder schauen nach Hotels für den Wochenendtrip.

Wo liegt also das Problem?

Was unseren Bekannten störte, war nicht die Tatsache, DASS seine Mitarbeiterin Privates erledigte, sondern die Art, WIE sie es tat – nämlich heimlich hinter seinem Rücken. „Wenn sie mich einfach darauf angesprochen, mit offenen Karten gespielt hätte, wäre daraus eben kein Problem geworden.“

Ja, das können wir verstehen. Dieser Vorfall hat uns nochmals gezeigt: Eine offene und ehrliche Kommunikation ist die Grundlage für eine gute Beziehung! Denn nur wer offen und ehrlich mit dem anderen spricht, kann Vertrauen aufbauen. Das gilt sowohl im Beruf als auch privat. Und nur eine Beziehung, die auf Vertrauen beruht, kann auf Dauer funktionieren.

 

Kleine Dinge bleiben klein

Falls Sie sich unsicher sind, was bei Ihnen erlaubt ist und was nicht, fragen Sie nach. So setzen Sie Ihr gutes Verhältnis zur Geschäftsleitung schon nicht der Gefahr aus, zum Super-Gau zu werden. So hätte das auch die Angestellte unseres Bekannten machen sollen.

Letztlich hat er nämlich seine Mitarbeiterin zur Rede gestellt. Die war bestürzt und hat ihr Verhalten unmittelbar bedauert. Eine böse Absicht steckte nicht im Entferntesten dahinter.

Sie sehen: Wo offen kommuniziert wird, kommen Missverständnisse nicht so rasch auf. Dort schaukelt sich eine Lappalie nicht zu einem Vertrauensbruch auf. Dort müssen Sie nicht verdächtigen, weil alles auf dem Tisch liegt – und Sie jederzeit darüber reden können.

Dort bleiben kleine Dinge, was sie sind: kein großes Ding!