Den Protestwählern sei Dank, Donald Trump nimmt in diesem Monat sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten auf.
Nachdem der erste Schock über diesen überraschenden Wahlausgangs sich langsam gesetzt hat, beschäftigt uns eine Frage: Wie viel können solche Protestwähler auch in Deutschland bei den Bundestagswahlen 2017 verändern?
Gegen das System
Wenn Sie sich das Geschehen weltweit anschauen, scheint es meist gleich zu sein: Die größere Hälfte der Wähler sind diejenigen, die sich an der Politik und am vorherrschenden Konzept nicht beteiligen wollen. Diese wählen dann entweder gar nicht, oder mit einem Protestgedanken im Kopf. Sie wollen schließlich den etablierten Parteien einen Denkzettel verpassen und wählen dann eben die Parteien, die gegen das System sind.
Die Wähler, die sich im Vorfeld aktiv mit den Themen auseinandergesetzt haben und trotzdem eine Protestpartei wählen, sind nicht das Schlimme. Gefährlich sind die Wähler, die ohne sich hinreichend Gedanken gemacht zu haben, was das für das politische Kräfteverhältnis bedeutet und welche grundsätzlichen Auswirkungen das haben wird, zur Wahlurne gehen. Schließlich kann ein Machtwechsel zu einer kompletten Veränderung der Gesellschaft führen.
Auch wenn der erste Schreck über Trumps Wahl verdaut ist, weiß noch niemand, welche Auswirkungen das alles haben wird. Selbst wenn die Märkte, die Wirtschaft oder der Dollar stabil geblieben sind, kann noch niemand sagen, wie sich dies in der Zukunft verhält. Denn jetzt geht es mit der Ära Trump ja auch erst los. Wir glauben, dass Trump keine Revolution auslöst und eine funktionierende Demokratie „Schaumschläger“ im Wahlkampf ohnehin einbremst. Wir sind jedenfalls gespannt …
Dem Gewohnten treu bleiben
Trump hin oder her – Generell ist es doch so, dass jeder Wähler seit Jahren eine vorgefertigte Meinung hat, welcher Partei er seine Stimme gibt – manchmal wurde diese sogar von den Eltern übernommen. Die Devise: Dem Gewohnten treu bleiben. Seit ein paar Jahren gibt es ja noch den Wahlomat, der – wie wir glauben – für viele politisch Uninteressierte eine gute Möglichkeit ist, sich mit relevanten Themen einer Wahl auseinander zu setzen.
Dennoch gibt es viele Wähler, die einen Wahlomat lediglich dafür nutzen, um sich ihre gefestigte Meinung bestätigen zu lassen. Und dann entscheidet der Wähler nach Sympathie und Gefühl, hinter welchem Gesicht und Namen auf der Liste er das Kreuz setzt. Doch das genügt nicht, um die Führungskräfte der Republik einzustellen und das Knirschen im Staatsgetriebe zu beseitigen. Nicht nur die Partei und die Sympathie sollten entscheiden, sondern auch die Qualifikation für dieses verantwortungsvolle Amt. Deshalb wählen wir auch nicht aus dem Bauch heraus.
Wir sind der Meinung, dass jeder die Wahl in diesem Jahr ernster nehmen und der Auswahl unserer Führungskräfte im Staat mehr Bedeutung beimessen sollte.
Denn seien wir doch mal ehrlich: Ist es denn wirklich notwendig, aus Protest zu wählen? Geht es uns in Deutschland nicht „relativ“ gut? Wir würden sagen Ja. Denn wenn wir uns andere Länder anschauen, haben wir es doch noch ganz gut getroffen. Und dafür müssen wir nicht mal über den Tellerrand Europas hinausblicken. Oder was meinen Sie?