„Herr Schmidt, das haben Sie ganz ausgezeichnet gemacht. Super Arbeit, ich mache Sie zum Mitarbeiter des Jahres!“ Ach, ist das nicht Balsam für die Seele? Da wird die Wertschätzung ja quasi auf dem Silbertablett serviert.

Was, Ihr Chef ist ein absoluter Lob-Muffel und Sie hören nie solche Sätze?

Woran das liegen kann, sagen wir Ihnen hier…

 

In vielen unserer Seminare hören wir immer wieder den Wunsch, vom Chef mehr gelobt zu werden. Das scheint momentan eine ganz laute Forderung zu sein.

Denn nur ein gelobter Mensch macht auch gute motivierte Arbeit. Und das will schließlich jeder gute Chef.

Aber ist es denn wirklich notwendig, Mitarbeiter für jede noch so kleine erfolgreiche Tat gleich in den Himmel loben zu müssen?

 

„Loben Sie Ihre Mitarbeiter!“

Denn genau das wird gewünscht: Mitarbeiter müssen mehr gelobt werden. Und jeder stimmt mit ein. Denn nur ein gelobter Mitarbeiter sei ein motivierter Mitarbeiter. Und sowieso fühlen sich alle chronisch zu wenig gelobt. Die Folge? Demotivation, Frust, Burnout.

Und wir stimmen der Forderung auch zu. Mitarbeiter zu loben, kostet nichts, bringt aber viel. Doch merken wir an uns selbst, dass das manchmal gar nicht so einfach ist. Und dann fragen wir uns, woran das liegt. Liegt es daran, dass viele Chefs es schlichtweg nicht gewohnt sind, zu loben? Oder weil es oft nicht üblich ist? In unserer Region wird es ja schon nicht umsonst heißen: „Nicht gemotzt ist genug gelobt“. Oder liegt es einfach daran, dass es vielfach keinen Grund für ein Lob gibt?


Wofür ein Lob?

So ein Lob muss sich ein Mitarbeiter nämlich schon erarbeiten. Als Chefs können wir ja nicht den ganzen Tag durch’s Haus rennen und unseren Mitarbeitern auf die Schulter klopfen. Wofür denn? Für’s Erscheinen? Oder dafür, dass sie ihren Job machen?

Natürlich freuen Sie sich, wenn Sie für gute Arbeit gelobt werden. Na klar, das lernen Sie schließlich schon in der Schule. Wenn Sie was gut gemacht haben, dann bekamen Sie am Ende ein Lob und alle waren wahnsinnig stolz auf Sie. Aber Sie mussten schließlich dann auch etwas dafür tun.

Verstehen Sie uns nicht falsch: Wir loben sehr gerne, wenn jemand eine tolle Leistung erbracht hat. Aber diese Forderung nach mehr Lob ist unserer Meinung nach vor allen Dingen eine Aufforderung an die Mitarbeiter: Gebt euren Chefs Grund, euch zu loben!

 

Mehr Begeisterung, bessere Arbeit?

Wir fordern schlicht mehr Chefbegeisterung! Und das passiert nicht, wenn der Mitarbeiter seinen Job nach Vorgaben macht – dann ist der Chef schlichtweg nicht unzufrieden.

Das passiert auch nicht, wenn der Mitarbeiter sich überlegt, was der Chef erwartet und wie er ihm das Leben leichter machen kann – das ist Cheforientierung. Schön, aber nicht begeisternd.

Und das passiert auch nicht, indem ein Mitarbeiter den Chef zufrieden stellt – für Standardarbeit gibt es vielleicht ein Danke, aber euphorisch macht es den Chef nicht.

Chefbegeisterung passiert dann, wenn Mitarbeiter es schaffen, den Chef positiv zu überraschen. Wenn sie proaktiv sind, unerwartete Erfolge und Ergebnisse einfahren, Chancen ergreifen, Probleme lösen, von denen der Chef noch nicht einmal wusste, das es sie gibt.

Dann sind Lob und Anerkennung garantiert!