start-1119265Erst der Jubel – dann die Ernüchterung.

Wenn ein Start-up durch die Decke geht, schwingt oft gleich die Angst mit, dass sich das noch junge Unternehmen überfordert.

Wie Ihr Start-up nicht zum Fall-down wird, erklären wir deshalb hier…

 

Für jedes Start-up ist das ein Traum: Ein Riesenauftrag flattert auf den Schreibtisch. Ihn erfolgreich abzuwickeln, erfordert eine gute Organisation der anstehenden Arbeiten. Besonders für junge Unternehmen stellt das jedoch eine große Herausforderung dar.

 

Verlockung und Gefahr

Unternehmerisches Wachstum verläuft nicht linear, sondern in Schüben. Nach einer Flaute bläst plötzlich kräftiger Wind ins Segel. Das Glück, einen riesigen Auftrag zu erhalten, bewirkt sprunghaften Erfolg. Jochen warnt dann immer:

„Wer im Aufzug hoch fährt, fährt auch im Aufzug wieder runter!“

Denn ein großer Auftrag erfordert eine Menge an Kapazitäten, die von jetzt auf gleich nicht unbedingt vorhanden sind. Das trifft besonders auf ein Start-up  zu, aber auch in gestandenen Unternehmen kann das schon mal der Fall sein – der Engpass muss ja nicht mal im eigenen Betrieb liegen; vielleicht kann Ihr Lieferant die ungewohnte Menge nicht stemmen. Fatal ist es dann, zu denken, die Abwicklung dieser Big Deals funktioniere „schon irgendwie“.

 

Stabiles Gerüst für das Start-up

Das Versprochene auch einzuhalten, erfordert einen genauen Blick auf die anstehenden Schritte. Damit Ihr Start-up nicht mit dem Aufzug in den Keller rast, gilt es, die Erwartungen des Auftraggebers in jedem Fall zu erfüllen. Denn dieser verlässt sich auf Ihre Leistung und hat seinerseits ebenfalls Verbindlichkeiten gegenüber seinen eigenen Kunden. Daher sollten Sie besonders als Start-up die nötigen Schritte für eine Wachstumsphase bereits vorbereitet in der Schublade liegen haben.

In der Regel arbeiten mehrere Mitarbeiter an einem Auftrag. Das Wissen und Know-how der einzelnen Köpfe können Sie schon vorab in Prozesse gießen und verschriftlichen. Das bewahrt Sie einerseits vor einem Desaster, falls ein Teammitglied ausfällt. Gleichzeitig ist es eine strukturelle Basis, um Kapazitäten aufzustocken und neuen Mitarbeitern schnell die erforderliche Kompetenz zu vermitteln.

Denn nicht nur im Start-up, auch im eingesessenen Unternehmen ist es teils schwierig, Kapazitäten auf Vorrat zu halten. Für eine Bombenauftragslage vorzubauen, ist dennoch immer möglich. Es ist beispielsweise sinnvoll, schon im Vorfeld Kontakte zu weiteren Lieferanten zu knüpfen, die im Ernstfall einspringen oder ergänzen können. Damit vermeiden Sie Engpässe bei einem Wachstumssprung.

 

Absagen statt versagen

Schwingt die verlockende Karotte dann in Form des dicken Jobs vor Ihrer Nase, empfehlen wir Ihnen, trotz Vorfreude nicht sofort zuzuschnappen. Zunächst zählt der genaue Blick auf die Prozesse, die zum termingerechten Abschluss notwendig sind. Gerade ein Start-up peilt in der Euphorie gern so über den Daumen. Geht die Rechnung dann nicht auf, ist der unternehmerische Ruf ramponiert, das Echtzeitprinzip dahin.

Die zeitlich realistische Kalkulation eines Auftrags ist fundamental. Schaffen Sie das wirklich in drei Wochen? Oder brauchen Sie eher fünf? Und schlussendlich gilt: Denken Sie auch darüber nach, eventuell Arbeitsprozesse zu outsourcen. Gerade als Start-up haben Sie vielleicht Netzwerkpartner, die einzelne Aufgaben in der gleichen Qualität realisieren können. Wir nennen das eine verlängerte Werkbank. Denn wenn der Big Deal winkt, sind drei Dinge wichtig: Gut vorbereitet sein, schnell lernen und schnell reagieren.

Stellen Sie dann bei genauer Planung fest, dass Sie den zeitlichen Rahmen des Kunden nicht einhalten können, sagen Sie den Auftrag lieber ab. Für ein Start-up ist das in dem Moment zwar besonders schmerzlich, aber ein guter Ruf ist Ihr wertvollstes Kapital.