Die erste Million ist bald geschafft!

Ja, wer bereit ist, genügend zielgerichtete Arbeit über einen ausreichend langen Zeitraum zu verrichten, der hat seine erste Million bald verdient.

Andererseits: Was ist schon eine Million? Das klingt zwar nach viel – weit kommen Sie als Unternehmer mit Ambition damit jedoch nicht. Nun können Sie natürlich weiterhin so viel arbeiten, wie es Ihnen möglich ist, und das wird sicherstellen, dass Sie immer gut versorgt sind. Und das ist auch das Schema, nach dem viele Selbständige arbeiten.

Jedoch kann sich dabei nicht viel entwickeln, denn sowohl ihre Arbeitskapazität als auch Arbeitszeit sind begrenzt. Und deshalb kommen Selbstständige bald zur Urfrage des Unternehmers: Wenn sie selbst bei der Entwicklung ihres Geschäfts an Grenzen stoßen, wie können sie dann die Wertschöpfung von ihrer eigenen Arbeitsleistung abkoppeln?

Die Antwort ist so offensichtlich wie einfach: indem sie die Arbeitskapazität und -zeit multiplizieren. Wenn viele Arbeiter Leistung erbringen, erreichen sie gemeinsam eine weitaus höhere Wertschöpfung als einer allein, was einen stetigen Aufbau des Geschäfts ermöglicht.

Für den Selbständigen, der vom Einzelbetrieb zum Unternehmertum wechselt, ändert sich damit alles: Aufgabe, Perspektive, Arbeitsweise. Er beschäftigt sich nicht mehr mit den Fragen des operativen Geschäfts. Sein neues Arbeitsfeld ist die Gestaltung der Rahmenbedingungen, die es seinen Mitarbeitern ermöglichen, an den Produkten und mit den Kunden zu arbeiten. Er selbst arbeitet nun also nicht mehr im Unternehmen, sondern an seinem Unternehmen.

Und das bedeutet: Sie als Unternehmer stellen sich andere Fragen. Wie ist die Ausrichtung Ihres Unternehmens? Welche Strategie möchten Sie fahren? Und wie müssen Sie Ihre Mitarbeiter führen, um sie dorthin zu lenken?

Mit diesem Wechsel ändert sich noch eine weitere grundlegende Sache: Von nun an erarbeiten Sie Ihr Einkommen nicht mehr selbst, denn die Arbeit eines Unternehmers erzeugt streng genommen keinen Ertrag bei den Kunden. Das bedeutet nun nicht, dass Ihre Arbeit nicht wertvoll ist. Ohne Sie würde es das Unternehmen nicht geben und sich nicht weiterentwickeln. Sie sorgen dafür, dass das operative Geschäft reibungslos verlaufen kann, was natürlich wichtig ist, arbeiten aber nicht mehr an den direkt gewinnbringenden Aufgaben mit.

Nehmen Sie beispielsweise einen Grafiker, der eine Agentur gegründet hat. Nun arbeiten seine Mitarbeiter an der Produktion von Grafiken. Er selbst arbeitet an der Organisation dieser Produktion. Seine Arbeit generiert also nicht mehr direkt eine Leistung, die bezahlt wird – das tun seine Angestellten. Und aus dem Ertrag, den seine Angestellten erarbeiten, erhält er als Unternehmer seine Vergütung. So gesehen bezahlen seine Angestellten eher ihn als umgekehrt.

Also wir finden das einen interessanten Gedanken. Was meinen Sie?