„Was Sie da machen, ist kleinkriminell!“

Das sagte Jochen vor Kurzem allen Ernstes zu unserem neuen Bankberater, nachdem dieser ihm eine „Finanzierung mit ordentlich Pep“ angeboten hatte.

Eine absolute Frechheit! Zum Glück sind wir nicht in seine Marketingfalle getappt. Aber wie kann er sich das erlauben?

 

Die Täuschung mit dem Marketing

Leider sind bis heute genug Menschen unterwegs, die Marketingtricks und -gags nicht durchschauen. Sie kennen in Ihrem Bekanntenkreis sicher auch mehrere, die sich von sexy formulierten Angeboten und Kreditmodellen zu einer unlauteren Finanzierung verführen lassen – klingt ja auch zu schön, um wahr zu sein! Denn wieso sollten sie auch ganz „normal“ ihre Kredite abbezahlen, wenn noch mehr drin sein könnte?

Die Betonung liegt dabei auf „könnte“. Denn was viele nicht auf dem Schirm haben: Im Nachhinein kann solch eine zweifelhafte Finanzierung in den Ruin führen. Denn ebenso wie unser werter Herr Bankberater haben zu viele Berater nur eines im Sinn: die eigene Provision. Und dafür gehen sie über Leichen. Und von Pep kann spätestens dann keine Rede mehr sein.

 

Null Lerneffekt!

Wir finden es einfach nur traurig, dass Banken aus der letzten Krise rein gar nichts gelernt haben. Sie sichern sich einerseits den Allerwertesten mit noch mehr Papierkram ab und prüfen die Liquidität des Kreditnehmers bis ins kleinste Detail, haben aber andererseits keine Skrupel davor, jemandem eine Finanzierung zu verkaufen, die wie eine Glückswette aufgebaut ist. Wenn ein solcher Kredit nämlich ausläuft und die Umstände nicht entsprechend sind, dass genug Geld erwirtschaftet wurde, dann ist nicht die Bank der Gelackmeierte, sondern einzig und allein der Kreditnehmer. Klar, für die Banken ein Traum. Für uns einfach nur eine Unverschämtheit!

 

Zu viele Aasgeier bei der Finanzierung

Und wir gehen sogar noch einen Schritt weiter: Solch ein Verhalten ist schlichtweg kleinkriminell. Denn viele Menschen sind betriebswirtschaftlich nicht so bewandert wie wir als langjährige Unternehmer. Die freuen sich dann voreilig ein Loch in den Bauch, denn durch Marketingfloskeln sind ihnen die wahren finanziellen Risiken einwandfrei verheimlicht worden. Und genau hier muss angesetzt werden und zwar ganzheitlich!

Denn wir wissen natürlich, dass die Schuld nicht nur bei den Aasgeiern unter den Bankberatern liegt, sondern auch in den zuständigen Aufsichtsämtern. Schließlich genehmigen diese solche Projekte ja immer noch großzügig und ganz ohne schlechtes Gewissen. Es kann doch aber nicht vertretbar sein, schmerzfrei eine solche Finanzierung zu genehmigen und dann – Sie kennen das – im Kleingedruckten massenhaft Risikohinweise zu verstecken.

 

Gleiches Recht für alle

Nein, ein Kreditnehmer hat das Recht, alle Risiken zu kennen, die er da eingeht. Wenn Berater also ehrlich handeln möchten, sollten sie Warnhinweise ähnlich wie bei Zigarettenschachteln vorne groß auf die erste Seite drucken. Kennt der Kreditnehmer alle Worst-Case-Szenarien und es kommt trotzdem noch zu einer Finanzierung – wunderbar!

Aber solch ein Geschäftsgebaren, bei dem die Verantwortlichen ihre Kunden wissentlich ins offene Messer laufen lassen, ist für uns grundsätzlich unethisch und nicht vertretbar.

Eine Schande, dass diese Menschen abends nach Hause gehen und womöglich noch seelenruhig schlafen können.