„Ich würde gerne mal drei Wochen Urlaub auf den Malediven machen, egal wie viel Geld ich dafür ausgeben muss.“

„Irgendwann muss ein Porsche in meiner Garage stehen. Das habe ich mir geschworen.“

„Eines Tages kaufen wir uns ein schönes Einfamilienhaus in der Idylle – mit eigenem Pool im Garten.“

Das Rundumpaket fürs perfekte Wohlstandsgefühl ist schnell gefunden – wäre da nicht das Problem mit dem lieben Geld …

 

Kein Geld, kein Konsum

Denn ohne Moos nix los, das weiß jedes kleine Kind.

Also wo fängt ein Otto Normalverbraucher an, wenn er doch noch den ganz großen Wurf landen und endlich seine Träume in die Wirklichkeit transformieren will? Genau, bei den Ratgebern in der Buchhandlung. „In 30 Minuten zum Millionär“ oder „So können Sie sich endlich all Ihre Wünsche leisten“. Schließlich versprechen solche „Finanzbücher“ ihren Lesern, wie sie ihr Geld beieinander halten und der Schuldenfalle in Nullkommanichts entgehen können. Und wenn es ganz gut läuft, springt natürlich noch reichlich Luxus dabei raus.

Ernsthaft? Menschen, die ihr Geld nicht im Griff haben, soll ein Buch helfen – für das sie erst einmal Geld ausgeben müssen? Für uns macht das überhaupt keinen Sinn. Denn die Lösung ist so simpel, dass sie nie und nimmer ein ganzes Ratgeberbuch füllt: Du kannst nur so viel ausgeben wie du hast!

Oder anders gesagt: Wer schöne Sachen haben möchte, der muss zunächst verzichten – also weniger ausgeben als er einnimmt. Eine Weile auf Konsum verzichten und schon ist wieder finanzieller Spielraum da. Das ist alles. Ganz einfach finden wir das und nun wirklich keine Zauberei.

 

Nimmersatte Wunschjäger

Wenn das Prinzip nun so einfach ist, warum tun sich viele Menschen dann ihr ganzes Leben hindurch schwer damit, ihr Geld sinnvoll zu verwalten – selbst wenn das Gehalt zusammen mit der Karriere kontinuierlich ansteigt? Ganz einfach: Die Spirale nach oben ist immer offen. Ihre Wünsche und Ansprüche wachsen mit Ihren persönlichen Finanzen. Und wenn Sie nicht aufpassen, verlernen Sie so das Gefühl der Zufriedenheit.

Denn mit dem Mehr an Geld kommt das Mehr an Wünschen. Seien Sie ehrlich: Sie sind in Ihrem Leben schon einmal mit weniger Geld ausgekommen als heute. Doch mit jedem neuen Job und jedem Gehaltssprung wurde auch der Lebensstandard ans neue Geld angepasst. Tschüss Studentenbude, willkommen Penthouse! Bye bye Opel Corsa, hello Porsche!

Ist ja logisch, denn wir Menschen belohnen uns schließlich dafür, dass wir etwas gut gemacht haben. Das Belohnungszentrum wird aktiviert und wir genießen den Erfolg. Schön und gut, aber hier herrscht auch Suchtgefahr. Schließlich wären ein Boot oder ein eigenes Feriendomizil auch ganz schön … Und schon stecken Sie im Dilemma: Danke, liebe Undiszipliniertheit. Du machst aus uns Menschen nimmersatte Wunschjäger und das kann, wenn es ganz blöd läuft, in die gefühlte Armut führen. Denn Wünsche haben prinzipiell keine Limits. Und während Sie immer mehr Geld in den nächstgrößeren Wunsch investieren, fällt die Befriedigung angesichts einer erreichten Wohlstandsstufe unter den Tisch.

 

Kein Luxus ohne Verzicht

Die Suche nach dem Buch, das Sie in unermesslichen Reichtum führt, können Sie also beenden. Einen Weg zur großen Wunscherfüllung, ohne dass Sie auf Konsum und Genuss verzichten, gibt es einfach nicht. Statt zu Menschen zu mutieren, die immer nur einem Traum hinterherjagen, sind wir deshalb lieber geduldig: Wenn wir uns ein kleines bisschen Luxus gönnen wollen, dann heißt es eben zuerst: verzichten. Denn wir warten nicht darauf, dass ein kluger Kopf endlich die Formel entwickelt, dass Geld und Erfolg vom Himmel fallen.