Deutschland ist ein Land von Ökonomie-Analphabeten. Und warum? Weil in der Schule kein nützliches Wirtschafts- und Finanzwissen vermittelt wird.

Die Folgen: z.B. die Finanzkrise 2009 – ausgelöst durch unethisches Verhalten der Banken und die Unwissenheit der Bankkunden. Und weil die Menschen blind auf Finanzberater vertrauen. Fatal!

Lesen Sie unsere Meinung zur gesamten Misere hier…

Beim Wort „Krise“ denken wir an eine ganz wesentliche vor wenigen Jahren: die Finanzkrise von 2009. Wir meinen, sie hätte verhindert werden können – in der Schule. Wenn dort nur ein Hauch nützlichen Wirtschafts- und Finanzwissens vermittelt würde.

 

Jaja, wir wissen schon: Da gibt es immer sofort die große Diskussion, dass Schulen ja nicht dazu da sind, Kapitalisten hervorzubringen. Es müsse um humanistische Bildung gehen, wo Materielles nichts verloren hat. Wir finden: Das ist fernab von der Realität! Es muss hier mehr Bildung geben. Denn Deutschland ist momentan ein Land von Ökonomie-Analphabeten.

 

 

Kredite für Naive

 

Das wurde uns mal wieder klar, als wir im ZDF „Der Bankraub“ gesehen haben – eine spielfilmartige Aufbereitung der Lehman-Pleite. Der Film hat die Komplexität des Themas so weit reduziert, dass es für alle verständlich war: Ein junger Mann macht Karriere im Investmentbanking in New York. Er ist erfolgreich und verkauft am Fließband Kredite. Nachdem die guten Kredite verbrieft sind, werden eben die Ninja-Kredite erfunden – also Kredite für Leute ohne Einkommen, ohne Job, ohne Vermögenswerte.

 

Im Film wurde schön deutlich, mit welcher Blauäugigkeit die deutschen Banken sie dem heimischen Sparer mit riesigen Renditeversprechen verkauft haben, ohne auf Risiken hinzuweisen – und mit welcher Naivität die Menschen sie kauften! Die Banken haben genau deshalb Abkürzungen für ihre Kunden wie „Leo“ (leicht erreichbares Opfer) und „Aud“ (alt und doof). Also, wenn das nicht bezeichnend ist!

 

Hätten die Leute eine bessere Finanzbildung gehabt, wäre die Bankenkrise in dem Umfang vielleicht nie passiert.

 

 

Über Geld sprechen statt Roulette spielen

 

Klar, jetzt können Sie natürlich auf die Banken schimpfen – das machen wir ja auch: Ihr Verhalten war in höchstem Maße unethisch. Die Investmentbank Lehman Brothers war z.B. mal sehr werteorientiert, aber in ihrem Wertekodex aus den 2000ern stand von Kundennutzen schon gar nichts mehr drin. Das ist für uns mit ein Grund, dass es zur Krise kam. Ohne Werte geht es in Unternehmen nur noch um Gewinne und nicht mehr um den Kundennutzen. Da heißt es dann schnell: Gier frisst Hirn.

 

Aber letztlich liegt die Schuld eben doch nicht nur bei den Banken. Denn die Geldanlage ist eigentlich ein einfaches Thema – Sie müssen sich nur informieren. Gerade Jungunternehmern raten wir deshalb: Schenken Sie weder dem Bankberater noch dem Steuerberater blindes Vertrauen, sondern eignen Sie sich selbst viel Know-how an! Das Thema Geld ist zu wichtig, als dass Sie sich ganz auf andere Berater verlassen könnten – zumal die in erster Linie ja auch Verkäufer sind. Um eine gewisse eigene Basiskompetenz kommen Sie nicht herum. Und außerdem gilt, wie Jochen immer so gerne betont: Kompetenz gibt Sicherheit.

 

Haben Sie also keine Angst vor dem Thema Geld. Der alte Spruch „Über Geld spricht man nicht“ ist längst überholt. Sie tun sich sogar einen Gefallen, wenn Sie darüber sprechen! Und wir wünschen uns, dass es in Zukunft mehr Bildung zu diesem Thema geben wird, am besten bereits in der Schule. Denn eines wäre damit sicher verhindert: Dass Bankgeschäfte lediglich eine verbriefte Wette sind, mit der man auch an den Roulette-Tisch gehen könnte.

 

Links:

 

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2721814/Der-Bankraub#/beitrag/video/2721814/Der-Bankraub

 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/die-deutschen-haben-eine-wissensluecke-bei-der-wirtschaft-14210013.html